Kirschen zählen zu den absoluten Sommerlieblingen. Ob frisch vom Baum, als Dessert oder im Kuchen – die kleinen, roten Früchte sind nicht nur köstlich, sondern auch supergesund. Viele haben aber noch die alte Volksweisheit im Hinterkopf, dass Kirschen Bauchschmerzen verursachen. Wir klären auf, was es damit auf sich hat und ob an der Weisheit etwas Wahres dran ist.
Können Kirschen Bauchschmerzen verursachen?
Das Wichtigste erst einmal vorweg: Ja, Kirschen können bei manchen Menschen Bauchschmerzen verursachen. Besonders wenn du große Mengen Kirschen isst oder eine empfindliche Verdauung hast, steigt das Risiko für Beschwerden.
Deshalb können Kirschen nach dem Verzehr Bauchschmerzen auslösen
Kirschen gehören zu den Früchten mit einem relativ hohen Fruktosegehalt. Wenn dein Dünndarm nicht genügend Enzyme produziert, um die Fruktose vollständig aufzunehmen, gelangt sie unverdaut in den Dickdarm. Dort fermentieren Bakterien den Zucker, was zu Gasen, Blähungen und Krämpfen führt. Sorbit verstärkt diesen Effekt zusätzlich, da es als Zuckeralkohol schwerer verdaulich ist.
Du merkst eine Fruktoseintoleranz oft daran, dass du nicht nur nach Kirschen, sondern auch nach anderen fruktosereichen Früchten wie Äpfeln, Birnen oder Trauben Beschwerden bekommst. Die Symptome treten meist 30 Minuten bis zwei Stunden nach dem Verzehr auf.
Ein anderer Faktor ist, dass Kirschen relativ säurereich sind. Besonders Menschen mit empfindlichem Magen oder Gastritis reagieren hier manchmal mit Beschwerden.
Und dann wäre da noch das Thema Menge. Wenn du in kurzer Zeit viele Kirschen isst, überforderst du dein Verdauungssystem. Eine normale Portion von 100 bis 150 Gramm Kirschen vertragen die meisten Menschen problemlos. Isst du jedoch 500 Gramm oder mehr, steigt die Wahrscheinlichkeit für Bauchschmerzen erheblich.
Wer ist besonders gefährdet?
Falls du unter einer Fruktoseintoleranz, Sorbitintoleranz oder dem Reizdarmsyndrom leidest, reagierst du wahrscheinlich empfindlicher auf Kirschen. Diese Erkrankungen machen deinen Verdauungstrakt anfälliger für bestimmte Nahrungsmittel. Auch Menschen mit einer gestörten Darmflora nach Antibiotikaeinnahme oder Magen-Darm-Infekten können vorübergehend empfindlicher reagieren.
Kinder haben oft ein empfindlicheres Verdauungssystem als Erwachsene. Ihre Enzyme zur Fruktoseverdauung sind möglicherweise noch nicht vollständig entwickelt. Deshalb können schon kleinere Mengen Kirschen bei Kindern zu Bauchschmerzen führen. Achte darauf, dass Kinder Kirschen nur in Maßen essen und beobachte ihre Reaktion.
Aus Kirschen lassen sich herrliche Gebäcke wie diese Clafoutis oder ein
Rotkäppchen-Kuchen mit Kirschen backen. Oder mache Amarenakirschen selber und genieße sie in einem Eisbecher oder Cocktail.
Präventive Maßnahmen und Tipps für den Kirschgenuss
- Die richtige Portionsgröße wählen: Du kannst Kirschen bedenkenlos genießen, wenn du auf die Menge achtest. Eine Handvoll Kirschen (etwa 10-15 Stück) ist für die meisten Menschen gut verträglich.
- Die richtige Kombination: Kombinierst du Kirschen mit Getränken, die Kohlensäure enthalten, kann das zu einer verstärkten Gasbildung führen – und schon rumort der Bauch.
- Keine Kirschen auf leeren Magen essen: Gerade morgens, wenn dein Magen vielleicht noch etwas empfindlich ist, können die Fruchtsäuren belastend wirken. Besser ist es, die Kirschen als Nachspeise oder Snack zwischendurch zu genießen – am besten in Kombination mit etwas Fett oder Eiweiß.
- Mehrere kleine Portionen am Tag sind besser: Teile größere Mengen über den Tag auf, anstatt alle Kirschen auf einmal zu essen. Das erleichtert deinem Verdauungssystem die Arbeit erheblich.
- Iss abends keine Kirschen mehr: Vermeide es, Kirschen spät am Abend zu essen, da dies die Verdauung belasten und zu unruhigem Schlaf führen kann.
- Achte auf reife Früchte: Kirschen, die noch unreif sind, können den Magen stärker beanspruchen, da sie mehr Säure enthalten. Reife Früchte sind nicht nur süßer, sondern auch magenfreundlicher.
- Die Lagertemperatur ist wichtig: Kirschen, die direkt aus dem Kühlschrank kommen, können empfindlichen Mägen Probleme bereiten. Lass sie vor dem Verzehr kurz auf Zimmertemperatur kommen.
Was tun bei auftretenden Beschwerden?
Falls du trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Bauchschmerzen nach dem Kirschverzehr bekommst, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Linderung. Trinke viel stilles Wasser, um die Verdauung zu unterstützen. Leichte Bewegung wie ein Spaziergang kann ebenfalls helfen, die Verdauung anzuregen.
Warme Tees aus Fenchel, Kamille oder Pfefferminze wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Auch eine Wärmflasche 🛒 oder ein sanftes Bauchmassageöl mit Fenchel 🛒 oder Anis kann Linderung bringen.
Sollte das Bauchzwicken regelmäßig auftreten, ist ein Gespräch mit einem Arzt oder einer Ernährungsberaterin eine gute Idee. So kannst du sicherstellen, dass keine Unverträglichkeiten oder anderen gesundheitlichen Probleme vorliegen.
Lass dich jetzt bloß nicht abschrecken! Auch wenn Kirschen bei empfindlichen Personen oder übermäßigem Verzehr Bauchschmerzen verursachen können, bedeutet das nicht, dass du komplett auf diese gesunden Früchte verzichten musst. Mit der richtigen Portionsgröße und bewusstem Konsum kannst du Kirschen ohne Beschwerden genießen. Höre auf deinen Körper und finde heraus, welche Menge für dich optimal ist.
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