Wenn ich im Januar oder Februar Saatgut für die kommende Balkonsaison bestelle, dann schaue ich als erstes immer bei den Tomaten vorbei. Was es wohl dieses Jahr für neue Sorten oder wiederentdeckte Raritäten gibt? Wohlklingende Namen wie „Froschkönigs Kugel“, „Dancing with the Smurfs“ oder „Dark Galaxy“ ziehen dabei besonders meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich stelle mir dann immer vor, wie sie wohl in einem Salat aussehen würden oder in einer Suppe und schwupps, schon ist das Tütchen im Warenkorb.
Kein Balkonjahr ohne eigene Tomatenernte
Es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als die eigene Ernte vom Balkon, selbst wenn dieser noch so klein ist. Als ich damit begann, Tomaten auf meinem Balkon auszusäen, bin ich sehr naiv an die Sache herangegangen. Ich habe mir Saat gekauft, Erde sowie einen großen Pflanzkübel und dann einfach losgelegt. Da wusste ich noch nicht, dass es nicht nur diese eine Tomatensorte gibt und dass man auf dem Weg zur eigenen Ernte so einiges falsch machen kann. Die lange Liste der Fallstricke beginnt bei Tomatenpflanzen, die mir in der Größe buchstäblich über den Kopf wuchsen und beim kleinsten Windhauch umknickten über gelbe Blätter trotz regelmäßiger Düngung bis hin zu Blüten, die einfach abfielen, ohne je eine Frucht auszubilden.
Sobald man sich aber intensiver mit dem Gemüse beschäftigt, wird man feststellen, dass es Tomaten in unzähligen Varianten, Größen und Geschmäckern gibt. So tummeln sich in einschlägigen Samen-Shops Freilandtomaten neben Stabtomaten und Buschtomaten neben Balkontomaten. Und dann gibt es da ja noch Cocktailtomaten, Fleischtomaten, Wild- oder Flaschentomaten, Salattomaten, grüne und gelbe Tomaten, klassisch rote Tomaten und solche, die mit Streifen oder einer knallig violetten Farbe direkt ins Auge fallen. Tomaten, die längst vergessene Raritäten sind, besonders robuste Tomaten oder ebensolche Tomaten mit schrägen Namen. Wie soll man denn da herausfinden, welche Tomate die richtige für einen ist?
Balkontomaten: klein aber ergiebig
Einfach ausprobieren ist die Antwort. Ich zum Beispiel setze seit ein paar Jahren nur noch auf die kompakten Sorten wie Busch- oder Balkontomaten. Die sind bestens geeignet, wenn das eigene Platzangebot begrenzt ist, man aber trotzdem etwas ernten möchte. Klar, wer aus seinen Tomaten flaschenweise Ketchup zubereiten möchte, der kann nur enttäuscht werden. Die Balkontomate beschenkt einen nur mit sehr kleinen Früchten, dafür aber mit großer Anzahl.
Darüber hinaus besitzen Balkontomaten aber recht viele gute Eigenschaften. So werden sie nicht besonders groß, sondern bleiben eher kompakt und sind auch mit einem relativ kleinen Pflanzkübel einverstanden.
Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Vorteil einer Balkontomate ist ihre einfache Pflege. Sie macht nämlich kaum Arbeit. Ein sonniger Standort, regelmäßiges Gießen sowie ab und zu etwas Dünger 🛒 reichen völlig aus. Das Beste: Lästiges Ausgeizen fällt einfach weg. Während andere Gärtner und Gärtnerinnen ständig an ihren Tomatenpflanzen herumfummeln, um Triebe zu entfernen und sie mit selbst gebauten Rankgittern stabilisieren, damit sie nicht umkippen, kannst du dich entspannt zurücklehnen und den kleinen Früchten beim Reifen zusehen. Ernten natürlich nicht vergessen. Klassische Balkontomaten wie etwa die „Bajaja“ 🛒 bescheren einem eine üppige Ernte, die wunderbar im Salat oder als Snack zwischendurch schmecken.
Balkontomate: Welche Sorte ist die Beste?
Genau wie bei allen anderen Tomatensorten, gibt es auch bei den Balkon- oder Buschtomaten eine riesige Auswahl. Welche die passende für einen selbst ist, hängt davon ab, wieviel Platz auf dem Balkon vorhanden ist und natürlich vom eigenen Geschmack. Wer sich zum Beispiel eine sehr große Ernte wünscht, ist mit der Sorte „Wilma“ 🛒 gut beraten. Die Pflanze wächst kompakt, wird gerade einmal einen Meter groß und liefert von Juli bis Oktober regelmäßig neue Früchte. Wer noch weniger Platz hat, ist mit der „Balkonstar“ 🛒 gut beraten, denn die wird gerade einmal 60 Zentimeter groß. Erntest du lieber aus luftiger Höhe, weil du auf deinem Balkon die Pflanzkübel nur aufhängen kannst, ist die Ampeltomate „Tumbling Tom“ 🛒 ideal.
Ich habe mich in diesem Jahr für die Sorte „Rotkäppchen“ 🛒 entschieden. Nicht nur wegen des wohlklingenden Namens und weil sie ein bisschen wie Mini-Fleischtomaten aussehen, sondern auch, weil sie richtig gut schmeckt. Ein bisschen erinnert sie nämlich an die alte DDR-Sorte „Harzfeuer“ und die ist und bleibt einfach meine Lieblingstomate.
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