Rhabarber bringt mit seinem fruchtig-sauren Geschmack jedes Frühjahr frischen Schwung in die Küche. Egal ob im Kuchen, als Kompott oder in erfrischenden Getränken – die roten Stangen sind ein echter Klassiker. Doch wie sieht es mit den grünen Blättern aus? Immer wieder kommt die Frage auf: Sind Rhabarberblätter essbar? Und was passiert, wenn du sie isst? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Rhabarberblätter wissen solltest.
Sind Rhabarberblätter essbar? Hier ist die Antwort
Die Antwort lautet ganz eindeutig: Nein, du solltest Rhabarberblätter nicht essen! Auch wenn sie auf den ersten Blick harmlos wirken, enthalten sie hohe Mengen an Oxalsäure – eine natürliche Substanz, die in größeren Mengen für deinen Körper gefährlich werden kann.
Diese natürliche Säure kommt in vielen Pflanzen vor, so auch in Spinat, Mangold oder Sauerampfer. Allerdings in geringerer und meist ungefährlicher Konzentration. Bei Rhabarberblättern ist die Konzentration aber so hoch, dass sie für Menschen toxisch wirken kann. In extremen Fällen kann der Verzehr größerer Mengen von Rhabarberblättern zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und sogar zu Nierenversagen führen.
Besonders empfindlich reagieren Kinder, ältere Menschen und Personen mit Nierenproblemen. Für sie kann bereits eine mittlere Menge Blätter problematisch sein.
Deshalb gilt: Entferne die Blätter immer sofort nach dem Ernten und wirf sie am besten in den Biomüll oder auf den Kompost – aber nicht in den Kochtopf.
Warum enthalten Rhabarberblätter überhaupt Oxalsäure?
Pflanzen wie Rhabarber setzen Oxalsäure als natürlichen Schutzmechanismus ein. Sie schützt die Pflanze vor Fressfeinden und Pilzbefall, indem sie unverträglich auf Tiere und Mikroorganismen wirkt.
Während die Stängel etwa 0,2-0,5 Prozent Oxalsäure enthalten, kann der Gehalt in den Blättern bis zu 1,5 Prozent betragen. Zudem enthalten die Stängel weitere gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe, die dazu beitragen, die vorhandene Oxalsäure zu neutralisieren.
Wie erkennt man eine Oxalsäure-Vergiftung?
Falls du oder jemand aus deinem Umfeld versehentlich Rhabarberblätter konsumiert hat, ist es wichtig, die Symptome einer Oxalsäure-Vergiftung zu kennen. Die ersten Anzeichen treten meist innerhalb von zwei bis zwölf Stunden nach dem Verzehr auf. Zu den typischen Symptomen gehören ein brennendes Gefühl im Mund und Rachen, Schwierigkeiten beim Schlucken, Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen.
Bei schwereren Vergiftungen können auch Atembeschwerden, Krämpfe, Durchfall und ein Taubheitsgefühl in den Extremitäten auftreten. In sehr schweren Fällen kann es zu Nierenversagen kommen, was sich durch verminderte Urinproduktion und Schwellungen bemerkbar machen kann.
Wenn du vermutest, dass du oder jemand anderes Rhabarberblätter gegessen hat und diese Symptome auftreten, solltest du sofort ärztliche Hilfe suchen. Eine schnelle Reaktion kann in solchen Fällen entscheidend sein, um schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
In unserem Leckerwissen erfährst du übrigens auch, worauf du achten musst, wenn du frischen Rhabarber kaufen willst. Außerdem findest du viele leckere Rezeptideen mit den sauren Stangen. Backe einen Rhabarberkuchen mit Pudding oder eine Rhabarber-Tarte mit Schmand-Vanille-Creme. Auch lecker: Rhabarber Gin Tonic.
Wofür kann man Rhabarberblätter verwenden?
Auch wenn du die Blätter nicht essen solltest, kannst du sie auf andere Weise nutzen. Viele Hobbygärtner verwenden Rhabarberblätter zum Beispiel als natürlichen Pflanzenschutz. Du kannst aus den Blättern eine Brühe herstellen, die Blattläuse und andere Schädlinge auf natürliche Weise fernhält. Dafür kochst 🛒 du die Blätter in Wasser aus, lässt die Flüssigkeit abkühlen und versprühst sie anschließend auf deine Pflanzen – ganz ohne Chemie.
Eine weitere kreative Idee: Die großen Blätter eignen sich hervorragend als Gussform für Garten-Dekorationen aus Beton. Mit ein wenig Geschick entstehen daraus wunderschöne Vogeltränken oder Gartenplatten mit einzigartiger Blattstruktur. So bringst du die natürliche Schönheit der Blätter in deinen Garten, ohne sie zu essen.
Es gibt viele gesunde und leckere Möglichkeiten, Rhabarber in deine Ernährung zu integrieren – aber bleibe bei den Stängeln. Wenn du beim Einkauf oder im Garten Rhabarber verarbeitest, achte immer darauf, die Blätter großzügig abzuschneiden. Lagere oder friere die Blätter nicht ein, sondern entsorge sie sofort. So schützt du dich und deine Familie vor unnötigen Risiken – und kannst den Rhabarbergenuss ohne Bedenken voll auskosten.
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