Es wird wärmer und endlich sprießen wieder überall Blumen und Pflänzchen. Das ist erstmal toll, aber auch nur so lange, bis der erste Giersch im Garten auftaucht. Denn wer das Wildkraut kennt, weiß: Das bedeutet, dass man sich bald nicht mehr vor der zartblättrigen Pflanze retten kann. Möchtest du deinen Garten retten und gleichzeitig etwas Gutes für dich selbst tun, solltest du dir ein Giersch-Pesto zubereiten.
Giersch-Pesto: geballte Wildkräuterkraft
In meiner alten WG hatten wir ein Gedicht in der Küche hängen. Das Gedicht stammte von Jan Wagner und handelte von Giersch, der gefürchteten Unkrautpflanze, die viele Hobbygärtner und -gärtnerinnen in Angst und Schrecken versetzt. Darin heißt es „[…]giersch als schäumen, als gischt, der ohne ein geräusch geschieht, bis hoch zum giebel kriecht, bis giersch schier überall sprießt.[…]“ Eine treffende Beschreibung, denn durch sein verworrenes Wurzelwerk kann die Pflanze schnell ganze Bodenflächen bedecken.
Doch Giersch ist viel mehr als nur eine Plage. Wildkräuter sind generell sehr gesund und Giersch steht in Sachen guter Inhaltsstoffe ganz weit vorne. Seine Blätter versorgen dich mit Vitamin C, Eisen, Kalium, Magnesium und Zink und sind daher besonders für den Rohverzehr geeignet – zum Beispiel in Form von Giersch-Pesto. Aber Vorsicht, denn nicht alle Teile der Pflanze sind essbar. Während du die oberirdischen Teile ohne Probleme essen kannst, musst du die Wurzeln außen vor lassen, denn hier sammelt sich der Stoff Falcarindiol, der in großen Mengen zu Hautreizungen führen kann.
Sammle bitte immer nur Wildkräuter, die du zu 100 Prozent sicher identifizieren kannst. Worauf du beim Sammeln sonst noch achten solltest, verrät dir unser Wildkräuter-Sammelratgeber.
Der Rest der Pflanze besitzt diesen Stoff jedoch nicht, kann also für dein Giersch-Pesto verwendet werden. Die Blätter schmecken leicht nach Petersilie, passen also hervorragend zu Nudeln. Die Stiele können, je älter sie sind, etwas bitter schmecken. Verwende daher erst einmal wenig davon und schmecke zwischendurch ab.
Giersch-Pesto besteht neben dem Wildkraut außerdem aus Olivenöl, Knoblauch und Sonnenblumenkernen. Wenn du magst, kannst du es zusätzlich mit etwas Parmesan abschmecken. Püriere alles fein 🛒 und schmecke mit Salz und Pfeffer ab. Es schmeckt zu Nudeln, als Brotaufstrich oder Grundlage für einen leckeren Dip. Probiere dich aus und genieße das, was die Natur zu bieten hat!
Noch mehr Wildkräuter-Inspirationen gefällig? Ein Klassiker ist dieses Bärlauch-Pesto, unheimlich lecker schmeckt aber auch eine Bärlauch-Brennnessel-Suppe.

Giersch-Pesto
Zutaten
- 4 Handvoll Giersch ca. 100 g
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Walnüsse
- 30 g Parmesan
- 4 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Zupfe den Giersch von den Stielen ab und gib alles in einen hohen Becher.
- Schäle die Knoblauchzehen und zerschneide sie grob. Füge sie und die Walnüsse hinzu, reibe den Parmesan hinein und püriere alles mit Olivenöl zu einer gleichmäßigen Paste.
- Schmecke mit Salz und Pfeffer ab.
Die mit einem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, erhält die FUNKE Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für dich als Nutzer*in verändert sich der Preis nicht, es entstehen für dich keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.