Vor ein paar Tagen entdeckte ich auf Instagram ein Video, in dem davor gewarnt wurde, Petersilie nicht mehr zu essen, nachdem sie geblüht hat. Denn dann ist sie giftig. Ehrlich gesagt traute ich meinen Ohren kaum, denn davon hatte ich noch nie etwas gehört. Konnte das stimmen?
Petersilie: vom Küchenkraut zur giftigen Pflanze
Petersilie gehört wohl zu den wichtigsten Kräutern überhaupt in der Küche. Kochen ohne Petersilie ist für mich undenkbar. Ich streue das grüne Kraut über fast jedes Gericht und ein würziger Petersiliensalat ist sogar eines meiner Lieblingsrezepte. Klar, dass ich natürlich einen großen Strauch Petersilie auf meinem Balkon habe und ihn hege und pflege.
Vor ein paar Wochen beobachtete ich, dass er eine Blüte ausbildete und freute mich darüber. Denn ich habe noch nie gesehen, dass das Kraut blüht. Doch dann der Schock: Nach dem Blühen ist Petersilie giftig. Eine leichte Panik kroch in mir hoch und ich überlegte hastig, ob ich von dem Kraut danach noch etwas gegessen hatte. Mir fiel nichts ein. Ich glaube, ich habe mich nicht getraut, weil die Petersilie parallel zur Blüte auch über und über mit Läusen bevölkert war.
Petersilie: Giftpflanze des Jahres 2023
Eigentlich kennen die meisten von uns die Petersilie als gesundes Küchenkraut, das vor allem viel Vitamin C und K, Kalium, Eisen und Beta-Carotin liefert. Sie wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Verdauung. Als Heilpflanze ist sie auch interessant, weil sie bei Insektenstichen helfen kann.
Doch nach der Blüte ist mit den gesunden Wirkungsweisen Schluss. Dann bildet die Petersilie ein Stoff namens Apiol. Der ist Bestandteil der ätherischen Öle in der Pflanze und kann bei nach dem Verzehr Herz-, Leber- oder Nierenschäden riskieren. Schwangere sollten das Kraut generell eher sparsam zu sich nehmen, denn ein hoher Konsum kann sogar Wehen auslösen.
Im Jahr 2023 kürte der Botanische Sondergarten Wandsbek die Petersilie sogar als Giftpflanze des Jahres. Ziel des Ganzen: Darauf aufmerksam machen, dass auch vermeintlich harmlose Pflanzen gefährlich sein können.
Trotzdem muss man nicht gleich wie ich in Panik verfallen. Die Petersilie ist eine zweijährige Pflanze und kann im ersten Jahr völlig bedenkenlos gegessen werden. Die Blüte bildet sie erst im zweiten Jahr aus und erst ab dem Zeitpunkt, sollte man sie nicht mehr ernten. Wer auf Nummer sicher gehen will, erntet seine Petersilie einfach vorher ab, friert sie ein und legt sich so einen kleinen Vorrat an, greift auf getrocknete Petersilie 🛒 zum Würzen zurück oder sät sie jedes Jahr neu aus 🛒.
Auch wenn es ganz schön schmerzlich war, ich habe meine Petersilienpflanz radikal aus dem Topf gerissen und direkt entsorgt. Nächstes Jahr säe ich sie wieder neu. Bis dahin kaufe ich mir für meinen geliebten Petersiliensalat oder ein Petersilienpesto das Kraut einfach auf dem Wochenmarkt.
Die mit einem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, erhält die FUNKE Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für dich als Nutzer*in verändert sich der Preis nicht, es entstehen für dich keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.