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Ensalada rusa: ein internationaler Salat mit kurioser Geschichte

Viele Köche verderben den Brei? Hier nicht. Das Rezept für die Ensalada rusa hat eine kulinarische Rundreise hinter sich und ist über die Jahre immer besser geworden.

Ensalada rusa in einer Schüssel auf einem Holztisch.
© stock.adobe.com/ Ildi

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Ensalada rusa, übersetzt russischer Salat, ist ein typisches Gericht aus der sowjetischen und russischen Küche, das kurioserweise in Spanien so beliebt wurde, dass wir in Deutschland vom spanischen Kartoffelsalat sprechen. Auf dieser wirren kulinarischen Rundreise hat dieses Gericht jedoch nichts von seinem leckeren Geschmack verloren, im Gegenteil.

Ensalada rusa ist ein internationales Gemeinschaftsprojekt

Ensalada rusa ist ein typisches Festtagsgericht in Russland, das zu Neujahr gegessen wird. Ein weiterer Name für dieses Gericht ist Salat Olivier. Hinter diesem Namen verbirgt sich der Ursprung unserer Geschichte: Der belgische Koch Lucien Olivier hatte französische Wurzeln und kam in den 1860er Jahren nach Moskau. Er schaffte es, die russische Oberschicht mit einem pompösen Salat zu überzeugen. Das genaue Rezept nahm er wohl viel zu jung mit ins Grab und Legenden von Bärentatzenfleisch als Zutat machten die Runde, das in unserem Rezept jedoch keine Verwendung finden wird.

Was aber sicher ist: Der Salat wurde nach diesem Koch benannt und bestand aus Kartoffeln, Erbsen und Karotten. Ob Mayonnaise schon damals eine Rolle spielte, ist umstritten, heute tut sie es definitiv. Und dann kam die Oktoberrevolution! Die russische Adelsschicht musste ins Exil fliehen. Mit im Gepäck: Die Liebe zum Salat Olivier. Doch wie wurde er schließlich zur Ensalada rusa?

Wie genau die spanische Küche zu ihrem russischen Adoptivkind kam, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass es eine Liebesgeschichte ist. Durch die Flucht des Adels aus Russland hat sich das Rezept für die Ensalada rusa aus den Fängen der Oberschicht gelöst und ist zu einem beliebten Volksrezept geworden.

Aus keiner spanischen Tapas-Bar ist er heute wegzudenken. Statt Bärentatzenfleisch wird er heute mit Thunfisch aus der Dose zubereitet. Deutlich rustikaler und trotzdem lecker. Dazu gibt es zu den bereits erwähnten Kartoffeln, Erbsen und Karotten hart gekochtes Ei und saure Gurken.

Damit ist die Ensalada rusa sättigend und gesund, aber trotzdem nicht zu schwer an wärmeren Tagen. Was spanische Tapas-Bars mit Kartoffeln noch so anrichten, kannst du mit unseren Patatas bravas mit Aioli. Eine spanische Tortilla mit grünem Spargel passt ebenfalls super für einen spanischen Abend. Und als Nachtisch eignet sich super unsere Leche frita oder ein Flan-Kuchen!

Ensalada rusa in einer Schüssel auf einem Holztisch.

Ensalada rusa

Avatar photoAnn-Katrin
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Vorbereitungszeit 30 Minuten
Ruhezeit 2 Stunden
Gesamtzeit 2 Stunden 30 Minuten
Portionen 5

Zutaten
  

  • 600 g Kartoffeln
  • 2 Karotten
  • 2 Eier
  • 1 Zwiebel
  • 150 g saure Gurken
  • 3 EL Mayonnaise
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • 100 ml Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Dose Thunfisch
  • 200 g Erbsen aus der Dose
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung
 

  • Schäle und schneide die Kartoffeln und Karotten in mundgerechte, kleine Stücke. Füge sie in einen Topf mit Salzwasser und koche sie für etwa 15 Minuten, bis alles noch leicht bissfest ist.
  • Koche in einem weiteren Topf die Eier für etwa 10 Minuten hart.
  • Schneide die Zwiebel in kleine Würfel und schmore sie in einer Pfanne mit Öl bei mittlerer Hitze. Hacke die sauren Gurken.
  • Gieße die Kartoffeln und Karotten ab und gib sie noch warm in eine Schüssel. Gib die Gurken und Zwiebeln hinzu. Hacke die gekochten Eier und füge sie ebenfalls bei.
  • Mische die Mayonnaise mit Zitronensaft, Olivenöl und gepresstem Knoblauch.
  • Gib nun die Mayonnaise-Mischung, den Thunfisch und die Erbsen hinzu. Schmecke mit Salz und Pfeffer ab und lass ihn 2 Stunden im Kühlschrank ziehen.