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Salzburger Nockerl: eine Liebesgeschichte aus Österreich

Eine traditionelle österreichische Süßspeise mit einer geheimnisumwitterten Erfinderin: Die Salzburger Nockerl muss man einfach lieben.

Salzburger Nockerl in einer Auflaufform auf dem Tisch.
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Salzburg zu Zeiten des Barocks, eine verbotene Liebe, drei Berge: Die Salzburger Nockerl sind mehr als nur eine Süßspeise, sondern eine Tradition mit bewegter Geschichte. Symbolisch soll die Süßspeise mit den drei pyramidenförmigen Nockerln die Salzburger Berge Mönchsberg, Kapuzinerberg und Gaisberg darstellen. Der Puderzucker erinnert an die verschneiten Kuppen. Noch mehr Salzburg geht kaum!

Salzburger Nockerl: Liebe geht durch den Magen

Legenden rund um die Entstehung bekannter Gerichte sind oft interessant. So auch die rund um die Ursprünge der Salzburger Nockerl im frühen 17. Jahrhundert. Demnach ist die Süßspeise von der heimlichen Ehefrau des Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau erfunden worden. Der Name dieser geheimnisvollen Frau war Salome Alt. Sie stammte aus einer angesehen Kaufmannsfamilie, mit der sie jedoch brach, als sie die Ehe mit dem Mann einging, der kurz vor der Priesterweihe stand.

Scheinbar war die Beziehung der beiden von Liebe geprägt. Über einen Zeitraum von 22 Jahren gebar Salome 15 Kinder, wurde auf Betreiben ihres Mannes in den Adelsstand erhoben und mit dem eigens erbauten Schloss Mirabell beschenkt. Wenn Salome tatsächlich die Erfinderin der Salzburger Nockerl war, waren ihre Kinder und ihr Ehemann sicher die ersten Geschmackstester. Nach dem Tod des Erzbischofs trug sie nur noch Trauerkleidung. Leider ist ihr Grab verschollen, was die Geschichte um die mutmaßliche Erfinderin noch geheimnisvoller macht.

So lang die Liebesgeschichte zwischen Salome und dem Erzbischof auch währte, so kurz musst du für die Nockerl in der Küche stehen: weniger als eine halbe Stunde dauert ihre Zubereitung. Das Rezept der Süßspeise variiert je nach Gaststätte und Restaurant, doch muss sie hauptsächlich mit den Grundzutaten Zucker, Mehl und Eier zubereitet werden, um die Bezeichnung „Original Salzburger Nockerl“ tragen zu dürfen. Die Salzburger Nockerl sind fluffig und müssen sofort nach der Backzeit serviert werden, weil sie nicht allzu lang ihre Form halten können.

Serviert werden sie mit einer Vanillesoße oder Himbeermarmelade. Die Vanillesoße benötigst du auch für die leckeren Schnee-Eier. Zwetschgenknödel mit Vanille-Schmand sind ebenfalls ein leckeres Dessert. Und mit unseren Mohnzelten geht die Reise durch Österreichs Küche weiter.

Salzburger Nockerl in einer Auflaufform auf dem Tisch.

Salzburger Nockerl

Avatar photoAnn-Katrin
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Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 10 Minuten
Gesamtzeit 25 Minuten
Portionen 2

Zutaten
  

Für die Nockerl:

  • 7 Eiweiß
  • 100 g Zucker
  • 2 Eigelb
  • 1 EL Vanillezucker
  • 20 g Mehl
  • etwas Butter zum Bestreichen
  • etwas Puderzucker

Für die Vanillesoße:

  • 250 ml Milch
  • 25 g Zucker
  • 1 Eigelb
  • 8 g Stärke
  • etwas Mark einer Vanilleschote

Zubereitung
 

  • Heize den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vor.
  • Schlage das Eiweiß zu festem Eischnee, während du gleichzeitig den Zucker beigibst.
  • Rühre das Eigelb und den Vanillezucker sehr vorsichtig unter, sodass Streifen des Eigelbs in der Masse noch sichtbar sind.
  • Hebe vorsichtig das Mehl unter.
  • Bestreiche deine Auflaufform mit Butter.
  • Forme mit der Masse drei große Nocken in der Auflaufform.
  • Backe deine Nockerl für 10 Minuten im Ofen. Öffne in der Zeit nicht die Ofentür.
  • Beriete in der Zwischenzeit die Vanillesoße zu. Bring dafür zwei Drittel der Milch in einem Topf um Kochen.
  • Mische die restliche Milch mit Zucker, Eigelb, Stärke und Mark der Vanilleschote.
  • Sobald die Milch aufkocht, gib die Mischung dazu und lass alles unter ständigem Rühren aufkochen. Nimm den Topf nach wenigen Minuten von Herd.

Notizen

Serviere die Nockerl ofenfrisch, mit Vanillesoße und mit Puderzucker bestreut.