Wer einen eigenen Gemüsegarten hat, weiß: Sommer bedeutet nicht nur, gemütlich in der Sonne liegen, sondern macht durchaus auch mal richtig Arbeit. Was soll man auch sonst tun, wenn alles an Gemüse gleichzeitig reif wird? Hier ein praller Blumenkohl, dort mehrere Zucchini, Paprika sowieso, die ersten feinen Zwiebeln. In Italien bedeutet diese Fülle, dass es Zeit wird, Giardiniera zu machen. Wie du das machst, erfährst du jetzt.
Giardiniera: italienische Mixed Pickles zum Selbermachen
Jede Kultur hat ihre eigene Art und Weise, Gemüse für die weniger erntereichen Monate haltbar zu machen. Kimchi in Südkorea, Sauerkraut in Deutschland, milchsaure Gewürzgurken in Polen. Sobald das erste Gemüse reift, wird vielen mit eigenem Gemüsegarten klar, dass diese schieren Mengen niemals rechtzeitig gegessen werden können. Schließlich ist frisches Gemüse am Gesündesten und sollte nach Möglichkeit nicht wochenlang im Kühlschrank liegen. In Italien bedeutet das Giardiniera.
Der Name „Giadiniera“ leitet sich vom italienischen Wort giardino für „Garten“ ab, was auch direkt der Hinweis darauf ist, woher die Zutaten für dieses eingelegte Gemüse kommen. Um sie herzustellen, wird frisches, einwandfreies Gemüse in Essig eingelegt, sodass es das ganze Jahr über genossen werden kann. Ähnlich wie beispielsweise bei englischen Mixed Pickles, die auch hierzulande eine beliebte Beilage zu deftigen Fleischgerichten oder auf Käseplatten sind.
Machst du deine eigene Giardiniera, brauchst du zunächst eine Auswahl an deinem Lieblingsgemüse. Hierbei gibt es keine Regeln, nimm einfach das, worauf du Lust hast. Schneide es in gleichmäßige Stücke, denn das Ziel ist, dass alle Sorten gleich gegart sind. Deshalb solltest du Gemüsesorten, die eine längere Garzeit brauchen, blanchieren, bevor du sie in ein Glas schichtest. Empfindlichere Sorten wie Zucchini musst du nicht vorgaren, sonst werden sie matschig. Das verlangt unter Umständen etwas Übung, aber du wirst den Dreh schnell raushaben. Dann brauchst du nur einen Essigsud und etwas Geduld.
Deine Giradiniera schmeckt hervorragend zu Sandwiches wie einer italo-amerikanischen Muffuletta oder zu Kartoffel- und Nudelsalaten.
Du hast noch mehr Gemüse da? Dann mache doch auch Sandwichgurken selbst ein oder lege Zwiebeln ein. Möchtest du nicht essig- sondern milchsauer einlegen, schaue dir an, wie du fermentiertes Sauerkraut zubereiten kannst.

Giardiniera
Kochutensilien
- 1 Einkochglas (1,5 l, z.B. hier 🛒)
Zutaten
- 500 ml Wasser
- 500 ml Weißweinessig
- 20 g Salz
- 20 g Zucker
- 5 schwarze Pfefferkörner
- 2 Lorbeerblätter
- 3 Wacholderbeeren
- 100 g Karotten
- 100 g Sellerie
- 100 g Blumenkohl
- 150 g Fenchel
- 200 g Paprikaschoten
- 100 g Perlzwiebeln
Zubereitung
- Gib Wasser, Weißweinessig, Salz, Zucker, Pfefferkörner, Lorbeerblätter und Wacholderbeeren in einen Topf, koche die Lake auf und lass sie 5 Minuten köcheln.
- Wasche derweil das Gemüse und schneide es zurecht. Bring die Karotten in dünne Stifte oder Scheiben. Putze den Sellerie und schneide ihn in etwa 1 cm breite Stücke. Teile den Blumenkohl in kleine Röschen. Entferne beim Fenchel das Grün und den Strunk und schneide ihn in dünne Streifen. Wasche die Paprikaschoten, entkerne sie und schneide sie in Streifen oder Stücke. Schäle die Perlzwiebeln, indem du sie kurz in heißes Wasser legst und dann die Schale abziehst.
- Bringe einen großen Topf mit reichlich Salzwasser zum Kochen. Blanchiere zuerst den Blumenkohl und Sellerie 2-3 Minuten, dann die Karotten ebenfalls 2-3 Minuten, danach den Fenchel und die Paprika jeweils 1-2 Minuten und zuletzt die Perlzwiebeln 1-2 Minuten. Schrick das Gemüse nach dem Blanchieren immer sofort in Eiswasser ab und lass es gut abtropfen.
- Schichte das Gemüse in ein sterilisiertes 1,5 l Glas und gieße die heiße Lake darüber, sodass alles bedeckt ist.
- Verschließe das Glas. Koche es im Wasserbad im Ofen oder in einem großen Topf bei 90 Grad Wassertemperatur für gut 30 Minuten ein.
- Lass die Giardiniera vor dem Verzehr mindestens 1-2 Wochen ziehen.
Die mit einem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, erhält die FUNKE Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für dich als Nutzer*in verändert sich der Preis nicht, es entstehen für dich keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.